Amor empfängt Psyche im Olymp, 1884, Gips
H = 1,35 m, B = 0,50 m, T = 0,50 m, Restaurierung 1980
ausgestellt in Kunstausstellung München 1888, Berlin 1888, Berlin 1936 ?
Standort: Welfenschloss Hann.Münden, Foyer Rittersaal
Der Gott Jupiter / Zeus hatte mit dem ungleichen Liebespaar Mitleid und verlieh der schönen Königstochter Psyche Unsterblichkeit, so dass diese die Berechtigung erhielt, zu den Göttern in den Olymp aufzusteigen.
Dargestellt ist der Moment, in dem Amor und seine geliebte Psyche nach langer Trennung wiedervereint sind. Amor umfasst Psyche um die Taille und verdeckt auf diese Weise zugleich ihre Scham. Er blickt zu ihr auf in ihr scheu abgewendetes Gesicht. Sie untermauert ihre Zurückhaltung durch ihren angewinkelten Arm und hält die Finger der rechten Hand zaghaft vor ihren Mund. Amor blickt verlangend zu seiner reizenden Geliebten auf, die er gerade im Olymp in Empfang genommen hat und in seine Arme schließt. Ursprünglich hatte die Figur des Amors Flügel, die aus echten, mit einer leichten Gipsschicht überzogengen Gänsefedern bestanden. Diese haben sich nicht erhalten. In der Torsion der in sich verschlungenen Körper lassen sich hier wieder Anklänge an das künstlerische Element der "figura serpentinata" erkennen.
Es gibt mehrere Ausführungen dieses Werkes in Carrara-Marmor. Hier sind die Flügel Amors kleiner und kompakter gestaltet. Es sind auch Ausführungen bekannt, wo Psyche zierliche Schmetterlingsflügel hat, wie auch in den anderen Ausführungen z.B. der "Verschämten Psyche".
Gehört zu den Werken, die Eberlein bei der Gründung des "Eberlein- und Altertümermuseums" (heute Städtisches Museum Hann.Münden) in das Welfenschloss 1898 überführte.