"Gottvater haucht Adam den Odem ein", um 1900, Gipsbozetto

 

H = 0,46 m, B = 0,24 m, T = 0,28 m


Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Vorstudie, einen Entwurf für eine spätere Ausführung des Kunstwerkes in hochwertigeren Materialien wie Bronze oder Marmor. Anhand dieser ersten Ausformung der Figur kann der Künstler sehen, ob die Proportionen stimmen oder ob Licht und Schatten bestimmte Elemente besser oder schlechter zur Geltung bringen. Um zur gewünschten Größe des jeweiligen Kunstwerkes zu gelangen, wurden meist mehrere Vergrößerungsstufen angefertigt. Die in Marmor gehauene Ausführung des „Gottvater haucht Adam den Odem ein“ kann heute in Hann. Münden auf dem Schlesierplatz nahe des Bahnhofs besichtigt werden. Dieses überlebensgroße Werk wurde 1904 in Rom aus einem der übriggebliebenen Carrara-Mamorblöcke vom Goethedenkmal für Rom gehauen. Diese komplizierten Arbeiten übernahm für Eberlein der Marmorbildhauer Valentino Casale, welcher für ihn bereits andere Werke, wie etwa die Figurengruppen der Siegesallee oder das Goethedenkmal in Rom, aus dem weißen Marmor geschaffen hatte. Das Bildthema gilt als eine der gelungensten Kompositionen Gustav Eberleins. Dargestellt wird der Moment unmittelbar bevor Gottvater seinen belebenden Odem Adam durch den Mund einhaucht und dieser zu leben beginnt. Dass dieser Zeitpunkt der Belebung noch nicht überschritten wurde, lässt sich anhand der noch schlaff nach unten hängenden Arme und Finger erkennen. 

 

Modellstudie für Gottvater in den Wallanlagen, Gr.Berliner Kunstausstellung 1903 in Bronze, 69. Kunstausstellung in Hannover (1901): Fragment einer Gruppe  

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