"Das Leid", 1900, Gips dunkel getönt

 

H = 0,98 m, B = 0,40 m, T = 0,42 m
Beschriftung auf der Vorderseite: "Das Leid", unsigniert
 

Zu sehen ist eine ungewöhnliche Mischung aus Frauenbüste und Engelgestalt. Hinzu kommt der Titel des Werks, welcher mit „Das Leid“ bereits auf einen ernsteren Kontext dieser Plastik hinweist. Der Gips der schwarz-grünlich getönt wurde und eine dunkle Patina einer Bronze imitieren soll, unterstreicht nochmals den Charakter der Traurigkeit und des Leids. Die Augen des Frauengesichts sind geschlossen und die Figur wirkt in sich gekehrt, ganz dem Leid einer schmerzhaften Situation zugewandt. Ihre langen Haare fallen auf ein Kleid, das sich im Bereich des Brustbeins zu einem Knoten zusammengerafft und von dort aus kunstvoll nach unten auf den Sockel der Büste fällt. Der Moment der Irritation tritt nun hinzu durch ein paar gefaltete Flügel, die sich durch ihre überproportionale Größe auf dem Rücken der Büste erheben und bis über den Kopf der Frau reichen. Es bleibt unklar, ob es sich um die Darstellung eines Engels oder eines anderen übernatürlichen Wesens handeln soll, aber den vorwiegend negativ besetzten Emotionen wird nun auch die positive Assoziation der Hoffnung durch Auferstehung entgegengesetzt.

 

Der Gips ist schwarz-grünlich getönt und erzeugt damit den Eindruck einer Bronzefigur.

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