Maria Eberlein, 1897, Gips mit Farbspuren, unsigniert
H = 0,85 m, B = 0,47 m, T = 0,32 m
Beschriftung am Sockel: "MARIA"
Gustav Eberlein hat das Bildnis seiner zweiten Frau Maria Eberlein, geb. Gräfin von Hertzberg, mit der er von 1893 –1912 verheiratet war, in zahlreichen Werken der Nachwelt überliefert. Sie galt als seine Muse und wurde in Gips aber auch in Zeichnungen und Gemälden von Eberlein verewigt.
Der Kopf der Dargestellten ist aufgerichtet mit einer leichten Wendung zur linken Schulter. Die Blickrichtung der klaren Augen scheint über den Betrachter hinwegzuführen. Die schmalgratigen Augenbrauen sind mit dem Ausdruck des Erstaunens hochgezogen. Der Mund ist leicht geöffnet und läßt die obere Zahnreihe erkennen. Über die Schultern ist eine Art klassische Idealtracht gelegt. Durch zwei Fibeln werden die einzelnen Stoffbahnen auf den Schultern zusammengehalten. Auf diese Weise entsteht ein eleganter Faltenwurf, der sich anmutig über die Sockelinschrift legt und diese auf der linken Seite leicht verhüllt.
Auch in dieser Bildnisbüste hat Eberlein ein ideales Portrait seiner Frau geschaffen, dennoch sind die Gesichtszüge realistisch wiedergegeben. Die über den Betrachter hinwegführende Blickrichtung und
die Gestaltung des Idealgewandes verleihen dem Portrait einen beinahe übersinnlichen Charakter.